Kaiserliche Zitadelle
Huế
Die Zitadelle von Huế war die frühere Residenz der Kaiser der
vietnamesischen Nguyễn-Dynastie in der damaligen Hauptstadt. Die
Zitadelle enthält einen Kaiserpalast nach dem Vorbild der Verbotenen Stadt
in Peking, dem sie in verkleinertem Format folgte.
Bei der Zitadelle von Huế
handelt es sich um eine insgesamt etwa 500 ha große Anlage, bestehend aus
drei Teilen. Der äußerste Teil ist die Zitadelle Huế,
der Bereich, der im inneren Mauerring liegt, heißt "Königliche Zitadelle",
und im Innenbereich liegt das Verbotene Reich des Kaisers. In der
Zitadelle verschanzte sich der Kaiser in seiner Kaiserstadt. Die verbotene
Stadt war nur dem Hofstaat und den Soldaten mit ihren Familien vorbehalten.
Andere Menschen durften nicht hinein. Im privaten Bereich des Kaisers
durften nur er, seine Frauen, Konkubinen, Kinder und die Eunuchen hinein.
Wer es trotzdem versuchte, wurde mit dem Tode bestraft.
Tausende von Arbeitern errichteten um eine nahezu
quadratische Grundfläche einen 10 km langen Erdwall. Dieser war von einem
mehr als 20 m breiten Wassergraben umgeben. Später wurde der Erdwall
durch eine Steinmauer mit 10 m Höhe ersetzt. Während der Herrschaft von Gia
Longs Sohn und Nachfolger Minh Mang wurden diese Arbeiten fertig gestellt.
Innerhalb der Zitadelle gibt es Wohnviertel, die durch Mauern und
Kanäle voneinander getrennt sind.Nach und nach wurden
weitere Gebäude, Höfe und Gärten in der im Südosten der Zitadelle ergänzt.
Die Herrschaft des Kaisers dauerte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Bis
dahin umfasste das Innerste, die dem Herrscher und seiner Familie
vorbehaltene Verbotene purpurfarbene Stadt viele Gebäude und mehrere hundert
Räume. Die Bausubstanz litt unter Termiten, Zyklonen und schwerer
Kriegseinwirkung. Dabei wurde die alte Kaiserstadt vollständig zerstört.
Lediglich ein paar die Tempel blieben erhalten.
Obwohl die Anlage noch nicht ihren alten Glanz ausstrahlt, so kann man
sicher sein, dass sie es eines Tages wieder wird. Für uns ist Ausdruck des
festen Willens, die Anlage wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen, die
Fotos aus der Kaiserzeit in den langen Gängen der Regierungsräume. Wenn ein
Land sich so mit seiner Geschichte auseinandersetzt, dann wird das in
nochmals 20 Jahren wieder in der alten Pracht wieder entstehen.
Die Stadt liegt auf halbem Weg zwischen Hanoi und Saigon am nördlichen Ufer
des Parümflusses. Sie entwickelte sich im Verlauf der Jahre zu einem
Drehkreuz in Zentralvietnam. Heute leben in der Großstadt etwa 340.000
Einwohner.
Seit 1993 gehört
die Zitadelle und auch die Kaisergräber zum
UNESCO-Welterbe. |