Tokaj-Hegyalja (deutsch „Tokaj-Untergebirge“) ist die
ungarische geologische und geographische Bezeichnung eines bestimmten
ungarischen Gebietes etwa nördlich der Stadt Tokaj und gleichzeitig die
Bezeichnung des ungarischen Tokajer Weingebietes, in dem der berühmte
Süßwein Tokajer angebaut wird. Es handelt sich im Wesentlichen um die Hänge
des Zempléni-hegység (= Tokajer Gebirge; früher „Eperies-Tokajer Erzgebirge“
genannt).
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Tokaj-Hegyalja heutzutage
in Ungarn auch als Bezeichnung für das
Weinbaugebiet, offiziell Tokaji
borvidék (Tokajer Weingebiet), verwendet. Dieses Weinbaugebiet besteht aus
28 Weinbaugemeinden, die etwa 5800 Hektar Rebland pflegen, das
ausschließlich mit Weißweinsorten bepflanzt ist.
Auch die Slowakei darf ihre Region als Weinregion Tokaj bezeichnen, da
eine Klage von Ungarn von der EU abgewiesen wurde.
Die Ungarn bezeichnen
die Region Tokaj-Hegyalja auch als das Tor zwischen den Karpaten und der
Puszta in der Großen Ungarischen Tiefebene.
Tokajer ist einer der bedeutenden und traditionsreichen Weine der
Welt. Er wird aus Weißweintrauben und nach verschiedenen Verfahren in
unterschiedlichen Süßegraden und Qualitätsstufen hergestellt. Besonders die
Süßweine Tokaji Aszú ‚Tokajer Ausbruch‘, und Tokaji Eszencia ‚Tokajer
Essenz‘, werden seit Jahrhunderten von Weinkennern als kostbare Edelweine
und
Klassiker der Weinwelt geschätzt. Tokajer entsteht ausschließlich im
Tokajer Weinanbaugebiet, das zum großen Teil (etwa 90 %) in Nordungarn
liegt, zum kleinen Teil in der Ostslowakei. Namensgebend ist die alte
ungarische Stadt Tokaj.
Den Tokaji Aszú gibt in es in keiner Ecke der Welt diese Süßwein in
einer ähnlichen Qualität. Diese einmalige Wein ist durch einen Zufall
entstanden. Durch äußere Umstände ist der geerntete Wein liegen gelassen
worden, weil die Entehelfer auf der Flucht waren. In dieser Zeit hat sich
über die Trauben ein nur in der Gegend vorkommender Schimmel gebildet.
Eigentlich sollten nun die Trauben verdorben sein. Der Schimmel hat dafür
gesorgt, dass die Beeren Wasser verloren haben. Damit entsteht der hohe
Zuckergehalt, der für den Tokaji Aszú gebraucht wird.
Im Jahre 2002 erklärte die
UNESCO Tokaj-Hegyalja als Kulturlandschaft zum Weltkulturerbe.