Torun
Torun ist, neben Bydgoszcz (Bromberg), eine der beiden Hauptstädte der
polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern. Thorn entstand 1231 als erste
Siedlung im Kulmerland unter Verwaltung des Deutschen Ordens. Ursprünglich
lag diese im Bereich des späteren Dorfes Alt-Thorn, rund 7,5 km westlich der
heutigen Stadt, wurde jedoch aufgrund der permanenten Überschwemmungsgefahr
1236 an den heutigen Standort verlegt.
Die Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Bis auf
einen Straßenzug aus dem späten
19. Jahrhundert ist fast die gesamte Bebauung mittelalterlich. Der
historische Bereich besteht aus der Altstadt,
Stadtrecht seit 1231/33, und der als eine Handwerkersiedlung
entstandenen Neustadt, Stadtrecht seit 1246. Später wurde letztere in die
Altstadt eingemeindet. Zwischen beiden liegt das Schloss, heute eine Ruine,
des Deutschen Ordens.
Bemerkenswerte Bauten der Altstadt
Altstädtisches Rathaus
Der große Bau auf dem Altstadtmarkt in der Backsteingotik wurde im 13.
Jahrhundert errichtet und im Laufe der Jahre bis ins 18. Jahrhundert im
Barockstil umgebaut. Während der Belagerung von Thorn durch Karl XII. von
Schweden brannte das Rathaus am 14. September 1703 nieder, und ein Großteil
der darin aufbewahrten Dokumente wurde ein Raub der Flammen.
Marienkirche
Das Gotteshaus heißt mit vollständigem Namen: Kirche der Himmelfahrt der
Jungfrau Maria (poln.: Kosciol Wniebowziecia) Gotische Kirche aus dem 14.
Jahrhundert mit historischen Wandgemälden (um 1380). Dort befindet sich auch
das Mausoleum von 1636 für Prinzessin Anna Wasa von Schweden (* 7. Mai 1568;
† 26. Februar 1625), Schwester des polnischen und schwedischen Königs
Sigismund III. Wasa. Die Kirche ist 27 m hoch und ein Beispiel der so
genannten „Hohen Halle“. Sie hat drei gleich hohe Schiffe mit Sterngewölben.
Die Kirche wurde ohne Turm ausgeführt, weil die bauausführenden Franziskaner
das als Ordensregel hatten. Das erhaltene Chorgestühl stammt aus dem 15.
Jahrhundert. Aus der Klosterzeit hat sie im Zugangsbereich noch die Reste
eines Kreuzganges.
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