Philae und Abu Simbel

Dieser archäologische Bereich enthält Denkmäler aus Nubien wie den Tempel von Ramses II. in Abu Simbel und das Heiligtum der Isis in Philae.
Abu Simbel ist ein Ort im ägyptischen Teil Nubiens, etwa 240 Kilometer südwestlich von Assuan. Die nur etwas über 2600 Einwohner zählende Ortschaft, Stand 2012, ist bekannt durch die hier im 13. Jahrhundert v. Chr. errichteten Felsentempel des Königs (Pharao) Ramses II. aus der 19. Dynastie des altägyptischen Neuen Reiches.

Die Tempel von Abu Simbel, der Große Tempel zum Ruhm Ramses II. und der Kleine Hathor-Tempel zur Erinnerung an Nefertari, der großen königliche Gemahlin, stehen seit 1979 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.

Sie erheben sich, nach ihrer Versetzung in den 1960er Jahren, auf einer Insel im Nassersee, die an der Nordwestseite durch einen befahrbaren Damm mit dem Ort Abu Simbel verbunden ist.

Die Hilfsaktion zur Rettung von Abu Simbel gab den Anstoß für die Welterbekonvention, die die UNESCO 1972 verabschiedete. Sie bildet die Grundlage für die Welterbeliste, die heute insgesamt 1.092 Stätten in 167 Ländern umfasst. Jedes Jahr kommen neue Objekte hinzu. So auch in Deutschland.

 

Die Tempel von Abu Simbel stehen seit 1979 auf der Liste.

 

 


Größere Karte anzeigen   Abu Simbel

Quelle: Openstreetmap

Google Earth bietet einen interessanten Überblick von oben. Mit dem Link hier unten verlassen Sie meine Internetpräsenz: 


  Link: Abu Simbel

 

Der Link funktioniert nur richtig gut mit einem PC oder Notebook.
Auf dem Smartphone muss man die herunter geladene kmz-Datei suchen und
da anklicken. In beiden Fällen sollte Google Earth und der 3D-Modus aktiviert sein.

 

Geodaten: 22.3371N, 31.6261E

 

Hinweise zur Anwendung der Geodaten

       Anlegestelle zur Überfahrt zum Tempel von Philae  


Größere Karte anzeigen

Quelle Openstreetmap

Die Insel Philae befindet sich zwischen der alten und neuen Staumauer des Nil. Auf ihr sind Tempelanlagen errichtet worden. Noch zu römischer Zeit wurden sie als heilige Stätten verehrt.

Nach der Fertigstellung der alten Staumauer 1912 standen die Tempelanlagen im Wasser. Mit dem Bau der neuen Staumauer wären sie vollständig im Wasser versunken. Zu Ihrer Rettung wurden sie auf die Nachbarinsel Agilkia umgesetzt. Dazu mussten die Steine in Blöcke zerschnitten werden.

Man fährt nun heute mit dem Bus zur Bootsanlegestelle, um auf die Insel überzusetzen.

 

An der Anlegestelle herrschte schlimmes Markttreiben. Viele Händler versuchten allerlei Krimskrams an Mann und Frau zu bringen. Auch stießen immer mal Boote hier zusammen, aber das schien üblich zu sein und störte keinen, die Touristen waren nur überrascht. 
 

 
Anlegestelle
 
Markttreiben an der Anlegestelle
 
Anlegestelle, zum Tempel von Philae muss man
mit dem Boot übersetzen.
 
Anlegestelle, zum Tempel von Philae

 

 

 

               Heiligtum von der Insel Philae  


Größere Karte anzeigen

Quelle Openstreetmap

Google Earth bietet einen interessanten Überblick von oben. Mit dem Link hier unten verlassen Sie meine Internetpräsenz: 
 

  Google Earth Link: Philae

 

Hinweis: der Link funktioniert nur richtig gut mit einem PC oder Notebook.
Auf dem Smartphone muss man die herunter geladene kmz-Datei suchen und
da anklicken.In beiden Fällen sollte Google Earth und der 3D-Modus aktiviert sein.

 

Geodaten:  24.02551N   32.88426E

 

Hinweise zur Anwendung der Geodaten

 
Tempelanlagen mir dem
Trajan-Kiosk auf der Insel Agilkia  von einer Nachbarinsel aus gesehen.

Die Anlage befindet sich 6 km nördlich vom Assuan-Staudamm.  Sie war also nicht vom angestauten Nilwasser gefährdet.

 
Tempelvorplatz
Vor dem eigentlichen Tempel mit seinen Eingangspylonen befand sich ein sehr repräsentativer Säulengang.

 

 

 

 
Rechts neben dem Tempel befand sich der Trajanskiosk. Kiosk ist dabei keine Verkaufsstelle, sondern der Begriff für eine Kapelle.

Trajan-Kiosk, vom gleichnamigen römischen Kaiser in Auftrag gegeben. Das Gebäude wurde nicht fertig gebaut.

Auffällig waren die großen Säulen, auf denen das weitere Bauwerk stand. Sie hatten jeweils unterschiedliche Kapitelle mit Blumen oder klassischen Motiven.

 
 

 
Eingang des Tempels von Philae
 
Pylonen am Eingang des Tempels von Philae.

An den Eingangspylonen waren bereits Reliefs aus der Pharaonenzeit abgeschlagen worden

 
Säulengang am Vorplatz des Tempels von Philae,
man befindet sich hier im 1.Innenhof
 

 
Erster Pylon des Haupttempels, welcher der

Göttin Isis geweiht ist

 


 

 
Aus dem Isis-Tempel wurde später eine christliche Kirche

 

 

 

Göttin Isis stillt Horus, rechts der opfernde Pharao, links Göttin Anukis

 
In der christlichen Zeit benötigte man einen Tresor, Tempel von Philae
 
Der Pharao opfert an Osiris und Isis, welche ihre Schwingen um diesen hüllt.
                                 Abu Simbel  

 
Größere Karte anzeigen

Quelle Openstreetmap

 

  Google Earth Link: Abu Simbel  
Geodaten:      22.3371N, 31.6261E

Hinweise zur Anwendung der Geodaten

 

Abu Simbel sollte zum Sinnbild seiner Macht werden, denn hier ließ sich der Pharao im 13. vorchristlichen Jahrhundert zum ersten Mal als gottgleicher Herrscher darstellen, der im Allerheiligsten Platz nimmt zwischen all den anderen Göttern.

Abu Simbel war beim Bau des Staudamms im Weg als der Nassersee geflutet wurde. In einer beispiellosen Rettungsaktion der UNESCO, an der über 50 Nationen beteiligt waren, wurde der Tempel zersägt und die 1.036 tonnenschweren Böcke an anderer Stelle wieder zusammengesetzt. Die Blöcke wogen zwischen 7 bis 30 Tonnen. Sie wurden in um 63 m höher und in der Entfernung um 180 m landeinwärts wieder zusammengesetzt. Ein Firmenkonsortium unter der Führung von der Firma Hochtief war der Auftragnehmer, die Kosten in Millionenhöhe wurde zu je einem Drittel vom Staat Ägypten, die UNESCO und durch 80 Mill. Dollar Spendengelder aufgebracht. Nach vier Jahren Bauzeit war das Megaprojekt am 22. September 1968 vollbracht.
Wenn man die vier Figuren des Großen Felsentempels von Abu Simbel sieht, kommt man aus dem Staunen nicht wieder heraus.

 
Blick vom Schiff auf dem Großen Tempel von Abu Simbel
 
 
Blick vom Schiff auf dem Großen Tempel von Abu Simbel (links) und den Kleinen Tempel (rechts)
                      Tempel von Ramses II.  
Abu Simbel ist für Ramses II.  das wichtigste Symbol seiner Macht. Es liegt in Nubien nahe der Grenze zu Sudan.

Ramses II. war der erfolgreichste Pharao aller Zeiten. Er regierte 66 Jahre sein Ägypten. Das verleitete ihn, sich als ersten Herrscher den Göttern gleich zustellen. Das kommt in den Tempelbauten auch zum Ausdruck.

 

 
Der Große Tempel bzw. Tempel von Ramses II.  

Die Außenfassade des Großen Tempels zeigt Ramses II.

Die Kolossalstatuen zeigen gleich vier Mal den Pharao. ,

Ramses II. war davon besessen sich in Tempelbauten als lebender Gott darzustellen. Er war eigentlich kein Herrscher aus dem Adelsgeschlecht. Um so mehr achtete er darauf, dass er eine Frau zur Seite hatte, die aber aus diesen Kreisen stammte. Ramses verehrte Nefertari so sehr, dass er ihr auch einen Tempel errichten lies, den Kleinen Tempel von Abu Simbel.

Der große Felsentempel von Abu Simbel beeindruckt mit seinen vier riesigen Sitzstatuen des Pharao Ramses II. Jede dieser Statuen ist 20 m hoch.

Ein der Sitzstatuen war schon im Altertum durch ein Erbeben stakt zerstört worden. Die zweite Figur war im Original ohne Kopf und wurde so nach dem Staudammbau wieder zusammengesetzt.

Die Figuren schauen in Richtung Osten, dorthin, wo die Sonne aufgeht. Das Licht sollte zweimal im Jahr bis in das Innerste des Tempels scheinen, um 3 Götter zu beleuchten.

Beim Bau der Tempel zur Zeit Ramses II. schlug man die Räume des Tempels  60 m tief in den Sandsteinfelsen.
Der Tempel wurde aus einem Stück gehauen.

Dabei sind etwa 13.000 Tonnen Schutt angefallen, wie man heute berechnet hat. Der Schutt wurden nicht etwa beseitigt, sondern für andere Großprojekte von Ramses II. verwendet. Man schätzt, dass die Hauptarbeit nach 2 Jahren erledigt war. Beim Bau hat man eine Rastertechnik, Schnurtechnik,  verwendet um zu gewährleisten, dass die Proportionen erhalten bleiben. Eine ähnliche Technik wurde auch bei der Ausgestaltung der Innenräume verwendet.

Die Außenfassade des Großen Tempels zeigt Ramses II. in 20 m hohen Kolossalstatuen, und das gleich vier Mal.

Die Größe der Anlage ist sehr beeindruckend, 38 m Breite, 32 Höhe und 60 m Tiefe.

Abu Simbel sollte zum Sinnbild seiner Macht werden, denn hier ließ sich der Pharao im 13. v. Chr. zum ersten Mal als gottgleicher Herrscher darstellen, der im Allerheiligsten Platz nimmt zwischen all den anderen Göttern.

 
Tempel von Ramses II mit vier Statuen, wovon alle Ramses selbst darstellen.  Eine Statue wurde bei einem Erdbeben zerstört. In einer Nische über dem Eingang ist der ägyptische Sonnengott Re-Harachte zu sehen. Seine Kinder sind zu Ramses Füßen dargestellt. Er soll etwa 100 Kinder gehabt haben.
 
Nubische Gefangene am Sockel eines der Sitzes der Ramses-Statuen am Eingang des Tempels.

 

 

Im Tempel stehen zwei mal vier Großfiguren, die natürlich Ramses II. darstellen, und bieten dem Besucher ein Spalier. Die Pharaofiguren stehen aber gerade (kein Fuß ist vorgerückt) und die Hände auf der Brust gekreuzt und das hieß ja - sie verkörpern den Tod.

Die Tempelanlage führt 63 m in den Fels hinein.

In der Pfeilerhalle mit insgesamt 3 Schiffen stehen in der Mitte
fast 10 m hohe Gestalten des Totengottes Osiris.

Osiris Gestalten des Gottkönigs

Osiris war der im Alten Ägypten sehr verehrte Totengott.

 
Blick vom Tempelinneren auf die Säulenhalle.
Im Innern des Tempels findet man eine große Halle mit acht Pfeilern des Totengottes Osiris.  Die Wandbilder in den Seitenflügeln hinter den Pfeilern erzählen von den zahlreichen Kriegen und Schlachten, die der Pharao Ramses II. geführt hatte. Er zog gegen die Libyer, Nubier, Syrer und Hethiter zu Felde.

Aber bei der Schlacht um die syrische Stadt Kadesch wird die Darstellung zugunsten von Ramses dargestellt. Die Wahrheit ist, es gab keinen Sieger.

 
Ganz hinten im Allerheiligsten des Großen Tempels findet man diese 4 Gottheiten. Von links Re-Harachte, der Sonnengott,  Ramses II. selbst und den Fruchtbarkeitsgott Amun-Re und ganz rechts den Gott der Finsternis Ptah. Sie  werden zweimal im Jahr durch Sonnenstrahlen vom Eingang her erhellt. Der Tempel hat hier eine Tiefe von 63 m.  Das Ereignis wiederholt sich bis heute um den 22. Februar und 22. Oktober, wenn die Sonnenstrahlen von den Eingangstüren des Tempels bis zum Allerheiligsten dringen. Es werden aber nur 3 der 4 Figuren beleuchte. Etwas 15 Minuten sind die Götterfiguren im Allerheiligsten so zu sehen. Die 4. Figur ist Ptah, der Gott der Finsternis braucht kein Licht! Er bleibt dagegen immer im Dunkeln.

Diese Erscheinung wurde damals als Sonnewunder bezeichnet. Der Totengott Ptah brachte es trotz dieser zentralen Position in der bedeutendsten Königsresidenz des alten Ägypten nie zum obersten Reichsgott.

 

An den Wänden sieht man eine ganze Reihe von Motiven, eine der Pharaostatuen sah man sogar mit einer Erektion.

 
Reliefs und Säulen im Großen Tempel von Abu Simbel

Sie erzähnen von den großen Schlachte von Ramses II.

 
 Reliefs im Großen Tempel
 
Ramses kniet vor dem Sonnengott Ra
Ra ist der altägyptische Sonnengott. Das heißt, dass die Sonne selbst ein Gott ist und daher nicht von einem göttlichen Wesen geschaffen worden ist.
                      Hathor-Tempel der Nefertari   

Der Kleiner Tempel von Abu Simbel.

Der Tempel wurde für die Frau des Pharaos Ramses II. und der Göttin Hathor errichtet.  Sein Eingang wird von sechs wird von sechs Statuen mit einer Höhe von 10 m flankiert.

Vier davon sind Ramses II. selbst und  zwei zeigen seine Gemahlin Nefertari. Zu ihren Füßen sind noch andere Familienmitglieder dargestellt. Im Inneren des Tempels ist Nefertari gleich als Geliebte der Götter gestellt.

Etwas kleiner als der Tempel von Ramses II. ist der Tempel der Königin Nefertari.

Nefertari war die „Große königliche Gemahlin“ des Königs  Ramses II. Sie waren 24 Jahre verheiratet und hatten vier Kinder. Nefertari war die richtige Frau, weil sie aus einem alten Adelsgeschlecht stammte. So suchte Ramses II. seine Macht durch diese Heirat zu vergrößern.

Der Tempel ist der Hathor von Ibschek (Faras) und der Nefertari geweiht.

An der Front des Tempels stehen sechs Figuren. Wie beim Großen Tempel von Abu Simbel wurde er auch aus einem Stück aus dem Felsen geschlagen. Die Statuen sind 10 m hoch. Vier stellen Pharao Ramses II. und zwei die Königin Nefertari dar. Sie trägt den Kopfschmuck der Göttin Hathor. Die kleinen Figuren zwischen den großen stellen vermutlich die Kinder der königlichen Familie dar.

Hathor ist eine Göttin in der ägyptischen Mythologie.

  
Der Kleiner Tempel von Abu Simbel, Eingangsbereich
 

 

 
Das Tempelinnere besteht aus einer 12 m x 12 m großen Halle mit sechs Pfeilern, die Hathor zeigen. Im Bild sieht man eine davon, zwei kleineren Kammern und das Heiligtum.
 
Vergöttlichung Nefertari mit Isis und Hathor
 
Der Pharao opfert Blumen der Hathor-Kuh, die sich auf einem Boot befindet.
                   Der Tag neigt sich dem Ende zu  
 
So sieht man den Sonnenaufgang am Nassersee vom Schiffsdeck.
 
Sonnenaufgang am Nassersee
   
 
 
 
 

Größere Karte anzeigen        Abu Simbel

Quelle Openstreetmap